Die meisten Wagen des RHEINGOLD-Express der Vorkriegszeit überlebten mehr oder wenig beschädigt den 2. Weltkrieg, meist sogar in der Originalfarbe. Einige Wage wurden schnellstmöglich für die Züge der US-Streitkräfte aufgearbeitet, oft nur bis auf die Flache des Anschriftenspiegel grün gestrichen. Im Vergleich mit der Laufkultur der neueren Fahrzeuge waren die Wagen aber nicht beliebt und gingen schnell an die neu gegründete DB zurück. Diese baute anfang der 50er etliche der Wagen in Speisewagen um.
Als Basis dienten alle Bauarten und so ergaben sich auch unterschiedliche Grundrisse. Der im Original aus einem SA4ük-28 umgebaute DSG 1230 mit 30 Plätzen war zeitweilig als nicht ganz stimmiges Modell von Liliput erhältlich. Nicht ganz stimmig deswegen, weil zum einen als Basis ein SB4ük gewählt wurde, zum anderen die Fensterteilung am Nichtküchenende und im Bereich von Anrichte und Office bei allen aus Rheingold-Wagen umgebauten Speisewagen umgeändert wurde, dies aber von Liliput beim 1230 nicht nachvollzogen wurde.
Gleiches gilt auch für die anderen Wagen. So wurde der 1238, der regelmäßig im F-Zug "Blauer Enzian" im Gegenzug des Gliederzuges von Wegmann eingesetzt war, aus einem SB4ük-28 umgebaut und wies 36 Plätze (in der Anschrift 38 Plätze, was vom Grundriss nicht erklärt werden kann) auf.
BRAWA kündigt zur Messe 2018 die Auslieferung des aus dem SA4ü-28 20 508 Köln von der DB mit umfangreichen Änderungen gebauten Speisewagens 1232 mit 30 Plätzen an. Der Wagen wurde 11/2020 ausgeliefert und ist mit kleinen Kompromissen gut gelungen.
Wer auf den als Quelle erstklassiger historischer Bahnbilder anerkannten Seiten www.eisenbahnstiftung.de nach "DSG" sucht, wird etliche Teilansichten des Speisewagens DSG 1238 vom 20.4.1956 finden. Die Beschriftung dieses Wagens ist in H0 bei Gassner im Set P325 enthalten. In der MiBa 6/85 war seinerzeit eine Bauanleitung von Detlev Hagemann für den Umbau des Wagens veröffentlicht wurden. Ich habe dieses Exemplar leider nicht und habe mir eine eigene Zeichnung angefertigt.
Als Baugrundlage verwende ich den häufig preisgünstig angebotenen Gesellschaftswagen von Liliput, der auf der Grundlage des SB4ük-28 entstand. Er hat die erhabenen Anschriften nicht, was die Bearbeitung erleichtert. Zudem stimmt die Ausstattung des Rahmens fast, der "Bunker" ist vorhanden, ein zweiter Batteriekasten schnell ergänzt.
Man benötigt wegen der Änderung der Fensterteilung einen zweiten Wagen. Bevor man das Basismodell auswählt, sollten man herausfinden, bei welchem der vorrätigen Wagen die Fenster leichter und sicherer auszulösen sind, denn leider sind die Fensterbänder brutal eingeklebt. Zum Umbau verwendet man den Wagenkasten, bei dem die Fenster fester sitzen. Die entfallenden Fenster kann man einfach aussägen oder ausfräsen, die einzusetzenden Fenster bleiben beim Auslöseversuch des anderen Kastens hoffentlich erhalten. Wenn es gelingt, die Rastnasen der alten Fensterbänder an ihrer Ursprungsstelle zu belassen, hat man am Ende keine Befestigungsprobleme.
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