Fleischmann liefert seit 1999 ein Modell des WR4üe-35 in der DSG-Ep. IIIa-Version mit 2 unterschiedlichen Wagennummern. Eine weitere Auflage der Zugpackung wurde 2006 über Märklin vertrieben. Weitere Varianten folgten in weiteren Zugpackungen, zuletzt in einer Roco-Zugpackung. Die modernisierte DSG-Version wurde bisher noch nicht angeboten.
Der Wagen ist in der Ausführung der frühen 50er Jahre beschriftet ("Mitropa-Gelb") und lackiert (rubinrot). Die Fensterstege sind nicht rot lackiert, sondern gesilbert, die Küchenfenster nicht weiss hinterlegt (Milchglas bis zur Lüftungsklappe wäre korrekt).
An den Gangfenstern fehlt die Nachbildung der Griffstangen und Fenstergriffe. Im unteren Bereich der Fenster im Speiseraum fehlt die Nachbildung der Wolldeckenstreifen, die später durch eine zusätzliche, 20cm hohe Glasscheibe als Zugluft-Schutz ersetzt wurden. Die 7 Fenster von Küche und Kellner-Office sind nach unten wegen der höheren Arbeitsflächen kürzer - es müsste also über der Brüstung noch etwa 2mm "Blech" dargestellt sein. Die Lüftungslamellen in den Fensterl liegen beim Vorbild innen hinter den durch Handkurbel im Sitzgestell herablassbaren Scheiben.
Die Nachbildung der feinen Tischlampen ist nicht korrekt, da die DSG- und auch MITROPA-Lampen längliche Schirme hatten. Die Lage der Tischebene ist vorbildgerecht. Passende Tischlampen liefert MÄRKLIN unter der Ersatzteilnummer E117342.
Nur die Griffstangen, Küchenlüfter und Esse sind eingesetzte Teile, alle anderen Details fein angeformt. Die Gitterrost-Trittbretter sind durchbrochen.
Der Wagenkopf entspricht der Umbau-Ausführung nach 1955 mit tiefer angebrachten Schlußsignalhaltern.
Insgesamt ein schönes Modell, aber es besteht wenig Hoffnung, dieses in einer späteren DSG-Farb- und Beschriftungsausführung oder gar als DSG WRügh 1140 zu erhalten. Da ist Selbstbau angesagt.
Mir bekannte Liefervarianten:
Wagennummer | Farbe | Anschrift | Kat.-Nr. | U.-Datum | Anmerkung |
1110 | RAL 3004 | RAL 1001 | Roco 64069 | 03.07.1957 | Riviera-Express |
1121 | RAL 3003 | RAL 1004 | 563304 | 7.08.1954 | F-Zug "Germania" |
1125 | RAL 3003 | RAL 1004 | 563301 | nn.nn.1953 | F-Zug "Sachsenross" |
1130 | RAL 3003 | RAL 1004 | 4894/1894/5841K bel.) | 18.04.1953 | F-Zug "Gambrinus" |
1132 | RAL 3003 | RAL 1004 | 5633K | 12.03.1959 | Zuglauf D92 Wiesbaden-Strasbourg (unsinnig, da DSG-Speisewagen nicht nach Frankreich liefen) |
1106 + 1146 | RAL 3004 | RAL 1001 | Roco 64194 | 07.06.57 | F-Zug "Schwabenpfeil" Fensterstege rot; beste verfügbare Ausführung! |
Geschichte des Vorbildes:
1935 bestellte die MITROPA AG eine zweite Bauausführung des 42-plätzigen WUMAG-Standardspeisewagens mit insgesamt 60 Stück (1088-1147) bei WUMAG/Görlitz, die an die neu in Dienst gehenden "windschnittigen" Schnellzugwagen äußerlich angepasst wurde. Die Fahrzeuge konnten durch vollständige Verschweissung mit 51,6t deutlich leichter ausgeführt werden. Die Innenraumaufteilung und technische Ausstattung entsprach den Wagen der Bauart 1928 (1001-1087). Die Fahrzeuge erhielten Drehgestelle der Bauart "Görlitz III schwer", ab Wagen 1128 in der Ausführung mit 4. Federung.
Die DSG ließ die Wagen der Bauart 1935 zwischen 1958 und 1961 technisch überholen und an die Erfordernisse des modernisierten Betriebes anpassen.
- Hierzu gehörte bei allen Wagen bis auf 1096 der Einbau von Gummiwulstübergängen anstelle der Faltenbälge an den Wagenenden
- Wagen 1140 erhielt 1966 eine Klimaanlage vom Typ KLIMADEÖ.
- Zudem wurde der Wagenkasten in RAL 3004 (Purpurrot) statt des traditionellen RAL 3005 (Weinrot) der MITROPA und des später verwendeten RAL 3003 (Rubinrot) der DSG lackiert.
- Die Wagen der DSG erhielten nach 1949 bei Aufarbeitungen Anschriften und Linien in RAL 1001
Nach der Übernahme der Wagen in das Eigentum der DB per 1.1.1966 wurden die Wagen fünstellig nummeriert (10 088 ff), zudem entfielen zeitgleich mit der Beschriftung nach UIC-Standard ab 1968 (51 80 88-40 088 ff, Einordnung als WRü(g)e151, Ausnahme: DSG 1130 und 1140 mit den Wagen der Bauart 39 als WRüge152) bei einigen Wagen noch die gelben Streifen und Aufschriften sowie das DSG-Signet und die typische Schrift. Die Ausrüstung einiger Wagem mit Drehgestellen der Bauart MD33 erfolgte nach 1966.
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